Redebeitrag Basisgruppe Recherche Ost auf unserer Demonstration vom 9.12.2023

                                      
Liebe Freundinnen und Freunde, Liebe Genossinnen und Genossen, 
                                        
der Antisemitismus zeigt seit dem siebten Oktober weltweit erneut seine mörderische Fratze. Die pogromartigen Massaker der dschihadistischen Terrormiliz Hamas und ihrer Verbündeter an unschuldige ZivilistInnen haben eine weltweite antisemitische Mobilisierung in Gang gesetzt, deren Folgen in den kommenenden Monaten und Jahren noch gar nicht abzusehen sind. 
                                        
Seit dem siebten Oktober herrscht wieder Pogromstimmung, auch in Deutschland.
Und auch in Leipzig, wo seither Woche für Woche Hunderte für die Vernichtung Israels auf die Straße gegangen sind. 
                                        
Der Islamismus ist in der antisemitischen Internationalen längst zum Stichwortgeber geworden; zum Antreiber, zum Hegemon der antisemitischen Bewegung schlechtin! 
                                        
Auch in Deutschland treiben die Organisationen des weltweiten Islamismus immer größere Teile der deutschen Gesellschaft zu Hass und zu Gewalt an.
Sie deligitimieren und dämonisieren Israel. Sie pflegen doppelte Standards und feiern Angriffe der Hamas, während sie Israels Selbstverteidigung verurteilen. Sie sprechen dem jüdischen Staat die Existenzberichtigung ab. Sie verbreiten antisemitische Verschwörungsmythen von der jüdischen Weltverschwörung und rufen die islamische Umma zum Kampf auf. 
                                        
Islamistische Moscheegemeinden, Kulturvereine, Islamische Zentren und dergleichen mehr verbreiten seit Jahrzehnten einen immer virulenteren Antisemitismus.
Und diese Organisationen sind in Deutschland keine randständigen Phänomene. Nein, die drei größten islamischen Dachverbände Mili Görüsch, DITIB und der Zentralrat der Muslime vertreten rund ein Drittel der 5 Millionen Musliminnen in Deutschland. Sie verstehen sich selbst als Religionsgemeinschaften. Explizit beanspruchen diese drei großen islamischen Dachverbände, sich an der verfassungsrechtlichen Aufgabe der Gestaltung der grundlegenden Werte der Bundesrepublik Deutschland zu beteiligen. 
                                
Aber welche Werte vertreten die drei großen islamischen Dachverbände Mili Görüsch, DITIB und der Zentralrat der Muslime? Wie ist das Verhältnis dieser einflussreichen Organisationen zu Islamismus und Antisemitismus?
Keine der drei waren seit dem siebten Oktober in der Lage sich eindeutig von der Terrororganisation Hamas zu distanzieren. Ganz im Gegenteil: Sie sind Treiber der schrecklichen antisemitischen Mobilisierung, die sich seit zwei Monaten ungebremst durchs Land wälzt. 
                                        
Der Koordinationsrat der Muslime – das gemeinsame Öffentlichkeitsorgan aller drei großen Dachverbände – sprach einige Tage nach dem Massaker lapidar von einem Angriff der Hamas, bei dem es auf beiden Seiten zu Toten gekommen sei. Angesichts der anstehenden israelischen Selbstverteidigung forderten die Dachverbände dann einen sofortigen Waffenstillstand und stellten sich so schützend vor die Hamas – kein Recht auf Selbstverteidigung für Israel! 
                                        
In das gleiche Horn blies auch der Zentralrat der Muslime: Zwar verurteilte er sehr nebulös so genannte „Angriffe der Hamas auf Zivilisten“, forderte dann jedoch unmittelbar Israel auf, sich nicht zur Wehr zu setzen. Stattdessen machte die kurze Pressemitteilung auf eine vollkommen irre Weise die Opfer des Terrors für ihre Abschlachtung verantwortlich: Dem ZMD zufolge habe nämlich Israel zuvor palästinensische Dörfer und die Al-Aqsa-Moschee angegriffen. 
                                        
Der oberste Dienstherr des türkischen, staatlichlich gelenkten Verbandes DITIB, Ali Erbasch, rief nur eine Woche nach den Massakern zu weiterer Gewalt gegen Israel auf: Mit den Worten „Israel ist ein rostiger Dolch, der im Herzen der muslimischen Welt steckt“, forderte er die Vernichtung des jüdischen Staates. Ende November kündigte Erbasch an, den Einfluss des türkischen Staatsislamismus auf MuslimInnen in Europa noch stärker auszweiten. 
                                        
DITIB allein hat heute Einfluss auf rund eine Million MuslimInnen in Deutschland.
Auch Präsident Erdogan, der als Staatsoberhaupt der Türkei auch der deutschen DITIB letztinstanzlich vorsteht, zeigt wohin die Reise geht: Erdogan bezeichnet die Hamas als „Mudschahedin und Widerstandskämpfer, die für die Befreiung ihres Landes“ kämpften. Für den Despoten aus Ankara ist die Hamas eine „Befreiungsorganisation“ und Israel ein „Terrorstaat“ – Islamistische Täter-Opfer-Umkehr in Reinform.
Eine Botschaft, die auch in Deutschland auf die Straßen mobilisiert. 
                                        
Auch zweitgrößte islamische Dachverbands Deutschlands mobilisiert intern mit aggressivem Antisemitismus.
Nach anhaltendem öffentlichen Druck verurteilte der Chef von Mili Görüsch die Terrorakte der Hamas in einer PR-Aktion zwar verbal. 
                                        
Diese Schein-Distanzierung vom Antisemitismus scheiterte jedoch nur wenige Tage später, als Videos von internen Jugendschulungen der Organisation an die Öffentlichkeit gerieten:
Ein Imam und Mili Görüsch-Funktionär verbreitete in dem Video unter heranwachsenden Mili Görüsch-Mitgliedern den antisemitischen Verschwörungsmythos der jüdischen Weltverschwörung. Daran sagte er wörtlich: 
                                        
„Der Zionismus ist das Gehirn des Ausbeutungsmonsters, das die Welt unterdrückt. Das Europa der Kreuzzügler ist sein Herz, die USA seine rechte Hand und Russland seine linke Hand.“ 
                                        
Klar ist:
Antisemitismus ist ein fester Teil der politischen Kultur innerhalb islamischen Dachverbände.
Und klar ist auch:
Antisemitismus wird in den Dachverbänden kultiviert und in der Gesellschaft verbreitet.
Der islamistische Antisemitismus findet seinen Weg von den Köpfen auf die Straßen. Er wird zu offenem in Hass und mündet in tätlicher Gewalt gegen jüdisches Leben in Deutschland. 
                                        
Erinnern heißt handelt! Nie wieder ist jetzt! Für einen konsequenten Antifaschismus! 
                                        
Basisgruppe Recherche Ost 2023